15. September 2013

Du bist unersetzbar für mich.

Ich habe da noch eine Überraschung für dich, flüsterte Chris und küsste meinen Scheitel. Grinsend sah ich ihm in seine wunderschönen, strahlenden Augen. Vertraust du mir?, fügte er nach einer Weile hinzu. Zögernd nickte ich. Abrupt ließ er von mir ab und zog mich hoch in sein Zimmer. Dort holte er seine Jacke, hinterließ Liam einen Zettel, dass wir später kommen würden und führte mich zu seinem Wagen. Obwohl ich nicht wusste, wohin wir überhaupt fahren, sagte ich nichts, denn mir war klar, dass mein Freund mir sowieso nichts verraten würde.
Vertraust du mir? flüsterte Chris  nach einer halben Stunde Fahrt und schon hatte er seine schwarze Krawatte um meine Augen gebunden. Ich nickte kurz und ließ mich von ihm führen. Chris, wo führst du mich denn hin?, kicherte ich und versuchte nicht zu stolpern, was gar nicht so einfach war. Warte ab, wir sind gleich da, sagte er mit seiner rauen Stimme und hielt mich noch fester. Vertrau mir, okay? Bevor ich irgendetwas sagen oder tun konnte, hatte er mich schon hoch gehoben und hielt mich wie eine Braut in seinen Armen. Ein leises Kreischen entfloh mir und mein Körper spannte sich ein wenig an. Meine Sinne konzentrierten sich genau auf jede Bewegung die Chris' Körper machte. Ich merkte, wie er sich vorsichtig bewegte. Es fühlte sich an, als würde er in einem Boot stehen. Chris!, kreischte ich panisch und klammerte mich an ihn. Ein leises Lachen drang aus seiner Kehle. Keine Sorge, ich pass schon auf dich auf, er ließ mich langsam runter und setzte mich auf etwas Weichem ab. Ganz langsam setzte sich das Boot in Bewegung. Ein Knarren ließ sich verhören. Aufgeregt grinste ich vor mich hin und die Tatsache, dass ich eigentlich unheimlich seekrank war, ließ mich kalt. Nach einer Weile stoppte das Boot endlich und ich spürte, wie Chris sich nach vorne lehnte um mir die Krawatte von den Augen zu nehmen. Überraschung, hauchte er liebevoll. Ich schlug die Augen auf und schaute mich um. Wir saßen tatsächlich in einem kleinen Holzboot, auf einer Decke, zwischen mehreren Kissen.  Wir waren mitten im Wald, auf einem kleinen See. Auf dem See schwammen mehrere Rosenblätter und kleine Lichter erhellten den See und ließen ihn glitzern. Es war unglaublich perfekt. Chris, wieso?, fragte ich stotternd. Weil ich dich liebe und dir etwas zeigen wollte. Er schnappte sich die Gitarre, welche vor seinen Füßen lag und sah mich kurz an. Erinnerst du dich noch an mein Lied? Grinsend sah ich ihn an. Klar, flüsterte ich und erinnerte mich daran, wie er es mir vor Monaten das erste Mal vorspielte. Ich hab es fertig geschrieben und ich wollte es dir unbedingt vorsingen. Chris lächelte verlegen und setzte zum Spielen an. Er schloss seine Augen und fing endlich an zu singen. Die anderen konnten sagen, was sie wollten, ich liebte seine Stimme. Und ich liebte ihn. Als das Lied zu Ende war öffnete er seine Augen und sah mich an. Das..das war perfekt. Danke! Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. Ich wollte das hier genießen, das war mein letzter Tag mit ihm, bevor ich zurück musste. Wir stehen das hier zusammen durch, Amélie. Wir beide. Genauso wie wir beide schon so viel zusammen durchgestanden haben. Wir waren schon so oft stark und haben so viele Hürden gemeistert. Wir kriegen das hin. Du und ich, flüsterte er in mein Ohr und strich mir über den Rücken. Du und ich, bestätigte ich und schaute ihm tief in die Augen. Ich liebe dich. Ich werde dich für immer lieben. Heute, morgen, für immer. Verstanden? Seine Hand schloss sich um meine und ich versuchte mit aller Kraft meine Tränen zurück zu halten. Ich liebe dich, Chris. Meine Lippen legten sich sanft auf seine und erst kurze Zeit später sah ich, dass auch er glasige Augen hatte. Chris, ich will nicht weg. - Du weißt genau, dass du hier bleiben kannst. Lächelnd sah er mich mit seinen strahlend grünen Augen an. Und du weißt, dass das nicht geht. Leider, murmelte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Ich hätte nie gedacht, dass diese 4 Monate so viel in meinem Leben verändern würden, murmelte ich und war mit meinen Gedanken ganz woanders. Diese 5 Monate hatten mein Leben so sehr verändert. Ich hatte eine neue Familie. Ich gehörte zu ihnen. Und du hast mein Leben verändert. - Hör auf, sonst fang ich gleich an zu weinen, flüsterte ich, wohl wissend, dass ich sowieso weinen würde. Ich sag nur die Wahrheit, Schatz, lächelte er und hob mein Kinn ein wenig nach oben, so dass ich ihn ansehen konnte. 



seit 2 wochen wieder in deutschland.

6 Kommentare:

  1. Unheimlich schön und romantisch. Alles Gute euch beiden
    =)

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  2. so eine frau wie aufm bild, wär mir auch sympathisch =) und passt sehr gut zu euer geschichte!

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  3. Oh Gott ich hab Gänsehaut bekommen..

    Amélie? Wie geht es dir jetzt, wenn du wieder in Deutschland bist?

    Bei mir ist grade alles so kompliziert.. Ich habe Gefühle für meinen Besten Freund, dass weiß ich jetzt auch.. Doch er ist der Ex von meiner besten Freundin, was bedeutet ich könnte NIEMALS was mit ihm anfangen.. Und mit meinem Freund geht grad gar nichts mehr. Ich fühle mich von ihm bedrängt und fühle einfach nicht mehr so wie am anfang. Doch ich kann nicht schluss machen.. das geht einfach nicht..
    immer wenn ich mit ihm reden möchte sagt er dass ich die einzige bin die er je lieben wird und bringt mich dann immer wieder von dem Gedanken ab..

    ich denk an dich :*♥

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  4. Du kannst so unglaublich schön schreiben.
    Das ist alles so unheimlich schön und zuckersüß, ehrlich.
    Ich hab Tränen in den Augen. Schonwieder.

    Ganz liebe Grüße :}

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  5. Oh mein Gott, Amélie! Das ist wunderschön, ich heule gleich, was das so schön war!

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